Prävention gegen sexualisierte Gewalt – ECHT KRASS
Seit Anfang März gastiert die PETZE-Ausstellung ECHT KRASS an unserem Berufskolleg. Ein guter Rahmen, um sich auch in der Erzieher_innenausbildung noch einmal abseits des eigentlichen Lehrplanes mit diesem so wichtigen Thema zu beschäftigen.
Prävention gegen sexualisierte Grenzüberschreitungen und sexuelle Gewalt ist ein Thema, das für (angehende) Erzieher_innen bzw. pädagogische Fachkräfte ein zentrales Aufgabenspektrum darstellt. Angefangen bei der Aufklärungsarbeit der Klient_innen bis hin zum Ausarbeiten von Schutzkonzepten für einzelne Einrichtungen wird das Thema derzeit intensiv bearbeitet. Daher ist es von zentraler Bedeutung, dieses auch in der Ausbildung angehender Erzieher_innen bewusst aufzugreifen und bspw. ausgehend von der eigenen Biografie Aufgaben von Pädagog_innen sowie Methoden zu identifizieren, um professionelle Präventionsarbeit wie auch Begleitung Betroffener in Akutsituationen leisten zu können.
Zwar sind unsere Studierenden i.d.R. aus dem Alter hinausgewachsen, die Ausstellung ECHT KRASS als Adressat_innen zu besuchen, aber i.S. einer Multiplikator_innen-Schulung und über die grundsätzliche Bearbeitung der Ausstellungsthemen wurden viele für ganz neue Aspekte des Themas sensibilisiert und es kam zu so manchem Aha-Moment.
Neben der Erkenntnis, wie gewaltvoll und sexualisiert unser Sprache bzw. die aktuelle Jugendsprache erscheinen und wie unkritisch bspw. sexuell übergriffige oder auch frauenfeindliche Liedtexte von Jugendlichen (und auch schon Kindern) sowie Erwachsenen gefeiert und in die eigene Alltagssprache übernommen werden, wie vielfältig sexualisierte Gewalt sein kann und dass sie bereits im vermeintlich ‚Kleinen und Unscheinbaren‘ beginnt wurde auch deutlich, wie wenig Aufklärung tlw. bei den Auszubildenden in der eigenen Kindheit und Jugend - auch im institutionellen (schulischen) Kontext - stattgefunden hat. Ein Grund mehr, sich dieses Themas in der eigenen pädagogischen Arbeit nun bewusst anzunehmen und die Chancen, die in einer bewussten Präventionsarbeit liegen, zu nutzen.
