05.07.2025

Erasmus+ in Zürich vom 16. bis 20.06.2025

Das Erasmus+Programm zur beruflichen Bildung bietet ja nicht nur für Schüler_nnen, Studierende und Auszubildende vielfältige Möglichkeiten, berufliche Erfahrungen im Ausland zu sammeln, sondern auch das Bildungspersonal profitiert von diesem Angebot. So machten sich denn Michael Lörgen und Sabine van Nek von der FS für Heilpädagogik des BK Simmerath/Stolberg auf, um Einrichtungen der Stiftung RgZ in Zürich zu besuchen. Diese Stiftung betreibt sowohl Einrichtungen der Frühberatung und Therapie, heilpädagogische Schulen, als auch Werkstätten (u. A. eine Wäscherei, ein Restaurant, eine Velo-Werkstatt), Tagesstätten und (betreute) Wohneinrichtungen. Menschen mit Entwicklungsbeeinträchtigung, mehrfacher Behinderung oder Bewegungsauffälligkeiten werden umfassend und auf vielfältige Weise auf ihrem Lebensweg begleitet.

Der erste Tag begann mit einer Einführung durch den Geschäftsführer Marc Hofer, Hospitationen im Bereich Arbeit und einem Besuch in einer Berufsschulklasse, in der sich die Schüler:_nnen mit ihrer Lehrerin Barbara Zaugg den Fragen und Anforderungen bei einer Bewerbung und beim Verstehen eines Arbeitsvertrages widmeten. 

Die Tagesstätte, in der die Erwachsenen, die aufgrund der Schwere ihrer Beeinträchtigung nicht in der Produktion arbeiten können, ihren Alltag verbringen, stand ebenfalls auf dem Besuchsprogramm und uns wurde ein beeindruckendes Bild der kreativen und individuellen Gestaltung dieses Alltags vermittelt. 

Am nächsten Tag stand der Bereich ‚Wohnen‘ auf dem Programm, mit einer ausführlichen Führung durch das Wohnheim Loomatt und Informationsgesprächen über andere Wohnformen, wie z.B. sozialpädagogisch betreute Wohnungen. Frau Bettina Kemper, Leiterin des Bereichs ‚Wohnen‘, berichtete über die weitverzweigten Kooperationen mit ortsansässigen Vereinen, anderen Hilfsorganisationen und Netzwerken, die eine umfassende Einbindung der Institutionen der Stiftung RgZ in weitere Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten, auch in lokale Strukturen, ermöglichen. 

In einer der heilpädagogischen Tagesschulen, in der Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 16 Jahren beschult werden, erhielten wir die Möglichkeit, uns davon zu überzeugen, wie hilfreich die Unterrichtsgestaltung mit individuell angepassten Tools der ‚Unterstützten Kommunikation‘ sein kann. 

Frau Jeannette Dieziker, die Schulleitung, organisierte für uns die Möglichkeiten zum ‚Job-shadowing‘ in den verschiedenen Institutionen der RgZ und ermöglichte uns Unterrichtshospitationen in verschiedenen Klassen. Sie betonte die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den Therapeuten vor Ort, mit Orthopädietechnikern zur Hilfsmittelversorgung, aber auch die Bedeutung der Teilintegration der Schüler_innen in die Regelschule ihrer Wohngemeinde. 

Der herzliche Empfang und die Offenheit und Aufgeschlossenheit der Kolleg_innen sorgten für einen äußerst informativen und angenehmen Aufenthalt. 

Neben den beruflich innovativen Erfahrungen kam auch der Kontakt zu Land und Leuten nicht zu kurz. Architektur, Museen und Kulturzentren machen den Besuch der Stadt Zürich interessant, und eine Fahrt auf dem Züricher See ist durchaus lohnend. 

Fazit: Eine Erasmus-Mobilität in die Schweiz empfiehlt sich für alle Kolleginnen und Kollegen, aber auch für Schüler_innen und Studierende.